Geschichte
des
Saarländischen
Pfadfinderbundes
1948,
nach dem Chaos des Krieges, sucht die Jugend eine Orientierung, aber auch
Erwachsene bringen sich ein, um Wege zu zeigen und zu fördern. Schon bald
entstehen Verbände verschiedenster Zielrichtungen und Interessen. In Saarbrücken
treffen sich Jungen, die als Pfadfinder dem Vorbild Baden Powells folgen wollen.
Die ersten Zusammenkünfte finden in Kellerräumen und Gartenlauben statt. Wer
kommt, ist voller Ideen und Tatendrang, sucht die Geborgenheit der Gruppe und
das gemeinsame Erleben.
Es
sammeln sich mit der Zeit Interessenten aus dem ganzen Saarland und am 20. Mai
1950 wird offiziell der „Pfadfinderbund
des Saarlandes“ gegründet.
Im
Jahr 1957, nach der Saarabstimmung, schloss sich der „Pfadfinderbund des
Saarlandes“ dem Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) an, der in der Bundesrepublik
als interkonfessioneller Pfadfinderbund Jugendarbeit betrieb. Der Saarländische
Pfadfinderbund führte nach der Angliederung des Saarlandes an die
Bundesrepublik Deutschland als „Landesmark Saar“, später Landesverband Saar
seine interkonfessionelle Pfadfinderarbeit innerhalb des Bund Deutscher
Pfadfinder im Saarland fort.
In
den sechziger Jahren wurde der BDP mehr und mehr von linksgerichteten
Gruppierungen unterwandert. Dies hatte zur Folge, dass sich der BDP spaltete.
Die stark linksorientierten Gruppen verblieben im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP).
Die Gruppierungen, die weiterhin Pfadfinderarbeit im traditionellen Sinne
betrieben, gründeten den „Bund der Pfadfinder (BdP) Im Kürzel unterschieden
sich die beiden Bünde nur durch
ein großes „D“ –BDP- für den Bund Deutscher Pfadfinder und durch ein
kleines „d“ –BdP- für den neuen Bund der Pfadfinder. Dieser nur kleine
Unterschied in der Schreibweise der Kürzel führte häufig zur Verwechselung
der beiden Bünde durch „Nichteingeweihte“.
Der Landesverband Saar
schloss sich ebenfalls dem neuen Bund der Pfadfinder (BdP) an und verließ den
Bund Deutscher Pfadfinder (BDP). Die Probleme, die bei der Trennung vom BDP
auftauchten, z.B. Eigentumsverhältnisse des beweglichen Vermögens
(Zeltmaterial und anderes) wie auch die von uns errichteten Pfadfinderheime im
Saarland, führten dazu, dass der Landesverband Saar des Bund der Pfadfinder als
unabhängiger und in eigener Verantwortung arbeitender selbstständiger Verein
einen eigenen „eingetragenen Verein“ gründete. Die Satzung dieses Vereins
wurde am 1. September 1973 errichtet und am 26. November 1973 im Vereinsregister
des Amtsgerichts Saarbrücken eingetragen.
Durch die Fusion des Mädchenpfadfinderbundes
„Bund Deutscher Pfadfinderinnen“ mit dem „Bund der Pfadfinder“ entstand
Ende der siebziger Jahre der „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“.
Aufgrund der Fusion des Mädchenbundes mit dem Jungenbund
wurde auch der Name des „Bund der Pfadfinder, Landesverband Saar
e.V.“ in „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Landesverband Saar
e.V.“ geändert. Diese Namensänderung wurde am 27. September 1978 in das
Vereinsregister eingetragen.
1989 hat der Landesverband Saar e.V. mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz fusioniert. Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Landesverband Saar e.V. änderte aufgrund der getroffenen Fusionsvereinbarungen den Vereinsnamen und nannte sich fortan „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Bezirk Saar e.V.“. Diese Änderung des Vereinsnamens wurde am 16. März 1994 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Saarbrücken eingetragen.
Laut Fusionsvertrag sollten
die Zentralen Führungsmittel des Saarlandes nicht vom Bezirk Saar beantragt
werden sondern von der Landesleitung des neuen Landesverbandes
Rheinland-Pfalz/Saar. Zweckgebundene zentrale Führungsmittel werden laut
Fusionsvertrag dem Bezirk Saar e.V. zugeführt.
Nach der Fusion wurden dem
Bezirk Saar keine zentralen Führungsmittel ausgezahlt. Auf Anfrage des
Schatzmeisters, Herr Dieter Schumann wurde ihm von der Landesleitung des
Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saar, Landesschatzmeister Peter Krietemeyer
mitgeteilt, dass er keine Anträge gestellt habe und somit auch keine Gelder an
den Bezirk Saar e.V. weiterleiten könne.
Durch die Missachtung des
Fusionsvertrages durch den Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar entgingen dem
Bezirk Saar e.V. etwa DM 75.000.
Aufgrund dieser und weiterer
Vorkommnisse, die alle aufzuführen den Rahmen dieses Berichts sprengen würden,
ist die Bezirksdelegiertenversammlung des Bundes der Pfadfinderinnen und
Pfadfinder, Bezirk Saar e.V. vom 19. September 2001 in Fischbach
zu der Einsicht gekommen, dass die Grundlage einer konstruktiven
Zusammenarbeit mit dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Landesverband
Rheinland-Pfalz/Saar nicht mehr gegeben ist.
Deshalb beschlossen die Delegierten den BdP zu verlassen und den Namen
des Vereins zu ändern. Der Name des Vereins „Bund der Pfadfinderinnen und
Pfadfinder, Bezirk Saar e.V.“ wurde geändert in „Saarländischer
Pfadfinderbund e.V. (SPB)“. Ursprünglich wollten wir wieder unseren alten Namen
"Pfadfinderbund des Saarlandes" annehmen. Das Amtsgericht lehnte dies
jedoch ab, da die Passage "... des Saarlandes" öffentlich rechtlichen
Institutionen vorbehalten ist.
Der
Saarländische Pfadfinderbund e.V. ist mit seinen Vorgängerorganisationen,
angefangen beim Pfadfinderbund des Saarlandes, nach der politischen
Wiedereingliederung in die Bundesrepublik Deutschland als Bund Deutscher
Pfadfinder, Landesmark Saar, bis zum heutigen Saarländischen Pfadfinderbund
seit 1950 hier an der Saar jugendpflegerisch tätig.
Wir
bedauern es außerordentlich, dass die Auseinandersetzung zu einer weiteren
Zersplitterung der interkonfessionellen Pfadfinder in Deutschland geführt hat.
Es
bedarf bei den Verantwortlichen ein
gehöriges Maß an Toleranz, die Respektierung gewachsener Strukturen auf
lokaler Ebene (Stamm, Bezirk, Landesverband), bevor die Tendenz sich umkehrt und
es zu einem Zusammenwachsen der interkonfessionellen Pfadfindergruppierungen
kommt.
Ergänzende Informationen zur Geschichte des SPB bezüglich der Trennung vom Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e. V.
An dieser Seite haben mitgearbeitet: Dieter, Frieder, Ludwig, Rainer
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